Kurzsichtig – Weitsichtig – Was ist das?

Die Begriffe kurzsichtig und weitsichtig sind eigentlich ziemlich verwirrend und viele Erwachsene können auch nicht genau erklären, was das eigentlich ist. Im Grunde sind es auch recht dumme, unpassende Bezeichnungen.

Ich setze mal voraus, dass Du ein bisschen weißt, wie ein Auge überhaupt funktioniert. Ansonsten ist es nicht leicht, die folgenden Erklärungen zu verstehen.

Wir sehen, indem die Lichtstrahlen von einem Gegenstand in das Auge fallen. Sie fallen vorne am Auge auf die Hornhaut. Dann werden Sie von der Linse wie durch eine Lupe abgelenkt. Und schließlich fallen sie – hinten im Auge – auf die Netzhaut. Dort wird dann das Bild wahrgenommen, das die Nerven zum Gehirn leiten.

Kurzsichtig – sehe ich zu kurz?

Quelle: Wikipedia Wie ich oben erklärt habe, fallen die Lichtstrahlen vorne ins Auge ein und werden dann so abgelenkt, dass sie hinten im Auge auf die Netzhaut fallen.

Wenn man allerdings kurz- oder weitsichtig ist, dann geht da etwas gründlich schief.

Im Falle der Weitsichtigkeit ist es so, dass die Lichtstrahlen nicht bis zur Netzhaut kommen (das siehst Du oben im Bild). Sie treffen sich schon vorher, kommen nicht weit genug. Das ist so, als würdest Du einen Ball irgendwohin werfen und er kommt nicht bis zum Ziel.

Dann sagt man, Du hast zu kurz geworfen…

Doch was bedeutet das beim Sehen?

Um such den Begriff gut zu merken, stell Dir einfach mal folgendes vor:

Du willst ein Straßenschild lesen, das aber noch etwa 10 Meter weit weg ist. Deine Augen können aber nur bis zu etwa 6 Metern noch genau und scharf sehen. Dahinter wird alles etwas verschwommener. Dann bist Du kurzsichtig!

Alles was weiter weg ist als 6 Meter, erkennst Du nur noch undeutlich. Diese 6 Meter sind natürlich nur ein Beispiel. Das ist bei jedem anders.

Weitsichtig? Weit? Sichtig?

Quelle: Wikipedia

Wie man sich leicht denken kann, ist Weitsichtigkeit das Gegenteil von Kurzsichtigkeit. Wenn Du den Text oben gelesen hast, dann weißt Du:

Kurzsichtig ist man, wenn in gewisser Weise das Auge nicht weit genug gucken kann. Das heißt also, dass man weitsichtig ist, wenn das Auge zu weit guckt.

Stell Dir das so vor, dass Du Dir eine Blume vor Deiner Nase genau angucken willst, aber Du siehst sie nur verschwommen. Denn Dein Auge guckt auf einen Punkt irgendwo hinter der Blume. Es guckt zu weit.

Das ist natürlich nur die leicht verständliche Erklärung für den Alltag.

Was passiert dabei im Auge?

Ähnlich wie bei der Kurzsichtigkeit stimmt auch hier die Entfernung von der Augenlinse zum Schnittpunkt der Lichtstrahlen nicht mit dem Hintergrund des Auges überein.

Als entweder ist die Linse fehlerhaft, oder das Auge ist gewissermaßen etwas zu kurz. Denn anstatt sich genau auf dem Augenhintergrund zu treffen, treffen sich die Lichtstrahlen bei der Weitsichtigkeit ein kleines Stück hinter dem Auge.

Was kann man dagegen tun?

Die einfachste Möglichkeit, eine Kurzsichtigkeit oder eine Weitsichtigkeit zu beheben, ist eine Brille. Wie auf den Bildern oben zu sehen ist, helfen die Brillenlinsen, indem Sie die Lichtstrahlen an einer anderen Stelle zusammenführen. Jede Brille muss auf das entsprechende Auge genau eingestellt werden. Nur so kann man sicher sein, dass sich die Lichtstrahlen wieder genau am Augenhintergrund schneiden und man scharf sieht.

Ein ähnlicher Effekt wird durch Kontaktlinsen erreicht. Hier sitzt die Linse dann direkt auf dem Auge, anstatt davor.

Und schließlich kann man sich noch operieren lassen. Dabei wird dann zum Beispiel die Linse des Auges mit einem Laserstrahl abgeschliffen, damit die Brechung der Lichtstrahlen wieder richtig funktioniert.

Woher kommt sowas?

Weil die meisten älteren Leute eine Brille tragen, könnte man denken, dass Augenprobleme erst im Alter auftreten. Das ist natürlich Quatsch – zum größten Teil. Klar, im Alter haben die meisten Menschen Probleme mit den Augen… aber eben nicht nur im Alter.

Wenn Du mal nachdenkst, werden Dir sicher Freunde oder Bekannte in deinem Alter einfallen, die schon eine Brille haben. Wahrscheinlich sogar schon seit dem Kleinkinderalter.

Genauso werden Dir einige Erwachsene einfallen, die eine Brille tragen – obwohl Du sie noch nicht so richtig alt nennen würdest.

Was bedeutet das?

Na ganz einfach! Einige Leute werden gleich mit Augenproblemen geboren. Bei anderen Menschen treten die Probleme schon deutlich vor dem Altwerden ein. Augenprobleme – oder wie man das auch nennt, Fehlsichtigkeit – sind vielfach erblich. Das bedeutet: Eltern mit Augenproblemen werden mit hoher Wahrscheinlichkeit auch Kinder haben, die eine Brille brauchen.

Das ist nicht immer so. Doch wenn beide Elternteile bereits seit ihrer Geburt fehlsichtig sind, werden es die Kinder wahrscheinlich auch sein.

Entweder – Oder?

Kann man nur entweder weitsichtig oder kurzsichtig sein?

Nö, leider nicht… Ich will Dir ein Beispiel geben… MICH!

Ich, der Besitzer dieser Seite, bin noch keine 50 Jahre alt. Vor ein paar Jahren habe ich beim Autofahren festgestellt, dass ich weiter entfernte Straßenschilder nicht mehr ganz scharf sehe. Nach einer Untersuchung beim Augenarzt wurde klar: Ich bin kurzsichtig. Ich brauche eine Brille. Jetzt trage ich zum Autofahren, beim Fernsehen oder im Kino diese Brille und sehe alles wieder scharf.

Doch etwa ein Jahr später musste ich feststellen, dass mir die Augen wehtun, wenn ich länger in Büchern lese. Ich musste die Bücher weiter weghalten als sonst, weil der Text sonst verschwommen war.

Also wieder ab zum Augenarzt und der stellte fest, dass ich weitsichtig bin. Und jetzt brauche ich eine Brille zum Lesen (Lesebrille).

Und nun stehe ich vor der doofen Situation, dass ich für alle Entfernungen unter 60 cm die Lesebrille benutzen muss. Und für alle Entfernungen über 4-5 Meter brauche ich die Fernsichtbrille. Doch dazwischen funktionieren meine Augen Tip-Top. Wenn ich also am Computer sitze, dann brauche ich keine Brille. Auf beim Einkaufen würden die Brillen stören. Doch wenn ich mal das Kleingedruckte auf einer Verpackung lesen will, dann brauche ich die Lesebrille.

Naja… immer noch besser, als gar nicht mehr richtig zu sehen, oder?

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